Mittwoch, 24. Juni 2015

MMM 24. Juni 2015

"Das Top habe ich gekauft." Dies versuche ich mir seit Tagen einzureden, denn - für ein von mir genähtes Teil - ist es außerordentlich schlecht. Da gibt es aber auch nichts zu beschönigen, das ist einfach so! Ich bin halt kein Schnellnäher und das Top wollte ich sofort.


Ich bin seit vielen Jahren Leser bei den Hobbyschneiderin24 und da hat vor ein paar Wochen das Mitglied "samba" ein Top von Giambattista Valli vorgestellt. Ich war hin und weg. Einerseits von dem Top und andererseits von Amal Clooney, die dieses Top trug. Das, was sie trägt, entspricht genau meinem Beuteschema. Gute Stoffe, witzige Schnitte, ein gekonnter Stilbruch und schöne Schuhe.


Da in meiner Heimatstadt Großalmerode das alle 5 Jahre wiederkehrende Heimatfest stattfand, war natürlich auch ein Grund vorhanden, dass Top zu nähen. Denn bis dato hatte ich ja gar nichts zum Anziehen. Blöd nur, dass das Fest dann so schnell kam und ich nur noch zwei Abende zum Nähen hatte.

Da es diesen Schnitt nicht zu kaufen gibt, war ich "gezwungen", einen vorhandenen Schnitt abzuwandeln. Da ich mir bezüglich der Passform nicht sicher war, nähte ich ein Probemodell aus dünnen Leinen. Dies passte ganz gut. Nur der Fall des Stoffes gefiel mir nicht. Aber das ist ja nun auch kein Wunder, denn Leinen und mein geplanter Seidenstoff sind zwei völlig verschiedene Stoffarten.


Apropos Stoffe: Sprechen eure Stoffe auch mit euch? Meine tun das. Der Leinenstoff sprach: "Ich bin ein guter Sommerstoff und dein gewählter Schnitt gefällt mir gut. Du wirst viel Freude mit mir an heißen Sommertagen haben." Auch der Seidenstoff sprach in ehrlichen Worten zu mir: "Martina, das was du da vor hast, das klappt nicht mit mir. Ich bin nur ein kleines Stückchen Stoff und du brauchst ein bisschen mehr als mich. Hebe mich auf. Meine Zeit wird noch kommen!" Ach, so ein Blödsinn dachte ich mir. Ich bin der Meister und werde das schon regeln. Außerdem wollte ich genau diesen Stoff für dieses Projekt und da bin ich dann auch stur.























Letztendlich habe ich den Schnitt auf den Stoff gezirkelt (war wirklich knapp), die Teile ausgeschnitten, zusammengenäht, versäubert (Na ja, mit viel Fantasie kann man das als versäubern bezeichnen. Demnächst gibt es bei Seide wieder Französische Nähte.), Reißverschluss eingenäht und das Finetunig durchgeführt. Mädels, ich habe das Top das erste Mal probiert als der Reißverschluss drinnen war. (Warum auch nicht, ich hatte ja ein passendes Probemodell genäht!) Mädels, dies war ein Fehler - großer Fehler. Mein Top passte nicht. Es war über den Busen zu eng und zog zur Seite. Mein locker gewebter Leinenstoff konnte dies ausgleichen. Der Seidenstoff allerdings nicht.  Und dies mir, der Meisterin der FBA. (Die die FBA weggelassen hatte, da das Probemodell saß und weil - ja weil ich auch zu wenig Stoff hatte. Hätte ich nur auf meinen Stoff gehört. *schnief*) Ich habe versucht, die Nahtzugaben auf ein Minimum zu reduzieren und bin damit nun zufrieden. (Etwas Anderes bleibt mir auch nicht mehr übrig. *grummel*)


Wenn mich jemand auf mein Top ansprechen sollte, werde ich ganz dreist lügen und sagen, dass ich es gekauft habe. Denn diese Arbeit ist wirklich unter meinem Niveau. Das kann ich echt besser! Trotzdem freue ich mich auf die (doch nun bald kommenden) heißen Sommertage, an denen ich mein Seidentop tragen kann. Denn ich werde es auf jeden Fall tragen! Für ein gekauftes Top ist es nämlich gar nicht so schlecht.

Nun werde ich schauen, was die MMM Mädels so tragen. Constanze führt den bunten Reigen in ungewohnt bunter Farbenpracht an. Ich verbleibe

bis bald

Martina

Nachspann:
Top - MaxLau  (Das Top von Giambattista Valli würde ich auch nehmen!)
Jeans - Vögele
Schuhe - Think - da läuft man wie auf Wölkchen
Geschmeide - Keine Ahnung! Zara, H+M, Rossmann, Müller - ich weiß es nicht.
Fotos - ganz entspannt mit mir selber


Mittwoch, 3. Juni 2015

MMM 3. Juni 2015 sowie Oberteilschwäche im Mai

Ich habe seit Anfang April - seit dem Bloggertreffen in Leipzig - nichts, rein gar nicht, überhaupt rein gar nichts fertig genäht. Zwischendurch ein wenig hier und da gestichelt, aber nichts fertiggestellt. Irgendwie war nach ein paar Nähten das Interesse an dem Stück verflogen. Die Interessenlosigkeit schiebe ich jetzt mal dem arktischen Frühling zu, der keine Lust auf schwingende, kurzärmlige Kleider bot. (Aber ab heute soll sich das ja ändern! Wir werden sehen.)
Da ich seit Anfang des Jahres bei der Challenge 12 Tops von Santa Lucia Patterns ununterbrochen (d.h. jeden Monat!)(Apropos: Ab wann erhält man hier Fleißsternchen?) teilgenommen habe, wollte ich wenigstens ein Shirt fertigstellen. OK - mein Projekt nähen die meisten von euch zwischen Nudelkochen und Mittagessen, bei mir dauert es halt (vieeeel) länger.

Schnitt: Vogue 1310

Größe: Vorderteil 44, Hinterteil 42

Stoff: 100 % Baumwoll-Mousseline zu 44,99 €/m vom Stoffekontor Leipzig
Beim Bloggertreffen in Leipzig wollte ich mir als Stoffe-Online-Bestellerin unbedingt das Stoffekontor anschauen. Mir gefiel die Aufteilung zwischen Laden und Nähecke sehr gut. Vorallem die riesigen Atellierfenster, die die Nähecke mit Licht versorgen, fand ich toll.

Das Online-Angebot deckt sich mit den Stoffen im Geschäft. Die Preise leider auch!

Beim Abschneiden meines Stoffes habe ich etwas kennengelernt, was ich eigentlich nur aus der Apotheke kenne. Es wurde millimetergenauestens abgemessen. Dies fand ich wirklich piepig! Nicht das ich etwas geschenkt haben möchte, aber ich kaufe keine Juwelen, die diese Piepigkeit rechtfertigt. Außerdem schaue ich dann auch genauestens, wie der Stoff geschnitten wurde und siehe da, auf einer Seite wurde der Stoff nicht fadengerade abgeschnitten. Tststs. (Mädels, ich bin nicht so. Darauf achte ich nicht, weil ich dies bisher auch noch nie erlebt habe.)

Änderung an dem Schnittmuster und die Verarbeitung des Modells:
Anstatt der vier Schnittteile habe ich nur das Vorder- und Rückenteil ausgeschnitten. Die angegebenen Belege habe ich ignoriert. Ebenso habe ich den schrägen Fadenlauf ignoriert. Den vorderen Halsaussschnitt habe ich eingekneift. Das Rückenteil im oberen Drittel um 2 cm gekürzt.
Halsausschnitt und Ärmel mit Schrägband versäubert. (Memo an mich: Verzichte bei den Ärmeln auf das Schrägband!!! Ist viel zu steif.)





















Bilderklärungen:
Bilder oben: Wieso knipst dieses blöde Dingen so früh bzw. warum knipst es nicht? Oh - knipst doch!
Bild links unten: Wieso fehlt da so viel von mir?
Bild rechts unten: Nochmal ganz genau schauen. Ah ja, so funktioniert das also.

Fazit:
Die Farben gefallen mir an mir ausgesprochen gut. Es sind allerdings keine Farben, die ich als zertifizierte Frühlingstyp tragen sollte. Dies lässt mich allerdings wieder fragen, ob es allgemeingültige Regeln dafür gibt. (Hallo, auch ich erkenne einen Schneewittchentyp! Das ist nicht wirklich schwer. Aber der Rest.....)
Heute Abend gehen mein Mann und ich mit Freunden zur Hessentags-Partynacht. Es treten "Showgrößen" wie Jürgen Drews sowie Mickie Krause auf. Ich sehe das jetzt mal ganz entspannt und werde bis in die Morgenstunden alte Schlager lauthals mitsingen. Zur Partynacht werde ich in Jeans und in meiner neuen Bluse aufschlagen. Mal sehen, ob sich das Outfit bewährt. Jedenfalls fühle ich mich wohl und "sicher" darin.


Doro führt heute im neuen schwungvollen Wickelkleid durch das MMM-Programm. Ich werde mir nun neue Inspirationen holen und verbleibe

bis bald

Martina


Nachspann:
Shirt - MaxLau
Jeans - Diesel
Schuhe - die haben keinen Namen
Uhr - Michael Kors
Geschmeide - ein wenig von hier, ein bisschen von da
Bilder - selbst ist die Frau