(Papa, Töchterchen und die Mama)
Es war ein Fest im kleinen Rahmen. Einfach nur schön!
(Das ist meine kleine Familie, auf die ich sehr stolz bin!
Mal mehr und mal weniger. Aber wem erzähl' ich das.)
Aber jetzt ist es vorbei und das ist auch schön, denn nun kann ich mich wieder "meinen" Dingen widmen. Ja, das Nähen ist fast zum Erliegen gekommen. Noch am Sonntag morgen habe ich den Rocksaum mit der Hand umgenäht, weil vorher einfach keine Zeit war (Vielleicht auch, weil ich etwas zu spät angefangen habe.).
Egal, ich hatte mein Wunschkleid an und hier möchte ich jetzt den Schnitt besprechen:
(Nach der Renovierung habe ich keinen Platz mehr zum Fotografieren. Irgendwie steht immer was in den Ecken herum. *grummel*)
Modellbeschreibung:
Ja, die gibt es und zwar in italienisch sowie in englisch. Aber mein Marfy-Katalog liegt im Büro und ich habe absolut keine Lust, ins Büro zu laufen. Die Marfy-Kataloge sind gezeichnet - keine Fotografien. Die Schnittmuster sind auf ein Minimum reduziert. Sie kommen ausgeschnitten in der jeweils bestellten Größe und ohne jegliche Anleitung. Für Anfänger sind diese Schnitte m.E. ungeeignet.
Zurück zur Beschreibung: Empirekleid mit engem Rock ohne Ärmel und großem Ausschnitt.
Schnittmuster:
Marfy 3004
Stoff:
Oberstoff: 100 % Seide (Liberty Stoffe) von Florence Naturstoffe. Der Meterpreis betrug 68,80 Euro. Dass ich soviel Geld für einen Stoff ausgebe, kommt ganz ganz selten vor. Aber erstens hatte ich die Gelegenheit (Konfirmation) und zweitens fand ich diesen Stoff einfach nur klasse und drittens hätte ich den Stoff auch gekauft, wenn ich keinen guten Grund gehabt hätte.
Futter: 100 % Viskosesatin.
Größe:
Ich wählte die Größe 46. Die italienische Größe 46 entspricht in etwa unserer deutschen 42.
Sieht das Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Der Rock sieht wie auf der technischen Zeichnung aus - das Oberteil weniger.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Welche Anleitung?????
Was magst du besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
+ Die Empirelinie mit dem engen Rock.
+ Den schön geschwungenen Halsausschnitt.
Tja, was kam zuerst: Der Stoff oder der Schnitt? Sagen wir mal so. Ich sah den Stoff und wusste sofort, welches Schnittmodell ich dazu haben möchte. Etwas Schlichtes und Einfaches, denn der Stoff sollte bei diesem Modell die Hauptrolle spielen. Damals bin ich davon ausgegangen, dass so ein schlichter Schnitt in jeder Burda zu finden sei - Fehler. Die Auswahl bei Vogue ist ja auch nicht schlecht, da gibt es doch genügend Auswahl - großer Fehler. Auch die anderen, bekannten Schnittmusterhersteller boten mein Wunschmodell nicht an. Also entschloss ich mich, einen Marfy-Schnitt zu ordern.
Meine treue gute Freundin. Sie erträgt ohne Murren die ewigen Anproben. Mault nicht umher, wenn sie mal eine Nadel piekt. Ist immer zur Stelle - halt eine treue Seele.
Das Oberteil war viel zu klein. Als erstes führte ich eine FBA durch. Dadurch erhielt ich die benötigte Mehrweite und Länge. Trotzdem sah das gesamte Oberteil grauslich aus. Hilfe fand ich in meinem Buch "Fit for real people". Ich erkannte, dass ich einen klitzekleinen Rundrücken habe. Durch einen Rückenabnäher, der in der hinteren Schulternaht beginnt, konnte ich das erste Problem reduzieren. Um die perfekte Rundung in vorderen Halsbereich zu bekommen, kniff ich den Ausschnitt ein. Dies funktionierte wunderbar. Trotz aller Änderungen hatte ich im Arm-/Brustbereich eklige Falten. Wie bekommt man diese Dinger weg? Wieder half mir mein Buch. Es wurde zur Einfügung eines seitlichen Brustabnähers geraten. Dies wollte ich eigentlich vermeiden, aber die ekligen Falten wollte ich auch nicht behalten. Also - Versuch macht klug und das Resultat gefiel mir dann ganz gut. Zu guter Letzt verbreiterte ich noch die Träger des Kleides.
Beim Rock ging ich auf Nummer sicher und schnitt eine 3.0 cm breite Nahtzugabe zu.
(Hier erkennt man die 1.001 Änderung an dem Schnitt. Ich wäre fast verzweifelt.)
Würdest du das Schnittmuster nochmal nähen?
Ja, auf jeden Fall. Ich mag diese schlichten figurbetonten Kleider.
Fazit:
Am Sonntag habe ich mich in meinem Kleid recht wohl gefühlt. OK - hätte ich nicht diese Vorgänger-Spanx-Unterwäsche (echt Triumpf-Vintage - Atmen wird überbewertet) getragen, wäre es mir super gut gegangen. Allerdings würde ich diese Art von Kleidern niemals nie ohne passendes Untendrunter tragen. Ab einer gewissen Körpergröße finde ich es "angezogener". Aber das ist meine höchst persönliche Meinung.
Fast kopflos. Vielen Dank an meine Fotografin - meine Tochter Laura.
Übrigens, es gibt einen neuen tollen Blog. Ein paar interessierte Hobbyschneiderinnen möchten ab Herbst ein Chanel-Jäckchen nähen. Informationen, Bilder, Motivationen soll dieser neue Blog bieten. Sein Name: chanel-projekt
Tschüss bis bald
Martina